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Einsatz, SEG, Rettungshunde

Frau vermisst!

Veröffentlicht: 03.02.2016
Autor: Birgit Echtler
Vorbereitung Erstellung einer Geruchskopie
Aska kurz nach dem Trailabgang
Aska auf der Spur

RHS/SEG-Einsatz-Übung am Donnerstag, 21.1.2016 Hundestaffel – Mantrailer

Frau vermisst!

Donnerstag, 21.1.2016, 17 Uhr, Parkplatz vor der Kirche in Weihenlinden.

Ein Fall, der jeden Tag, überall, passieren könnte:

Eine weibliche Person ist als  vermisst gemeldet. Sie ist vermutlich geistig verwirrt. Passanten haben sie zuletzt gegen elf Uhr vormittags an der vor uns liegenden Straßenkreuzung gesehen.

Diese Meldung hatte Staffelleiter Christian für uns dabei. Wir, das sind drei Mantrailer-Teams  der DLRG-Rettungshundestaffel Bad Aibling. Gespannt und etwas nervös standen wir in den Startlöchern für unsere erste gemeinsame Übung. Die Wetterbedingungen passten: Es war winterlich kalt bei wenig Wind, und eine dünne Schneedecke lag auf den freien Flächen.

Nun hieß es in der einbrechenden Dunkelheit keine Zeit zu verlieren. Die Nacht würde eisig werden, die Frau musste möglichst schnell aufgefunden werden!

Unser Ausbilder Markus legte vorab die Reihenfolge fest, in der die Hunde zum Einsatz kommen sollten. Da Aska, Markus’ Australian-Shepherd-Hündin, bereits einsatzgeprüft ist und äußerst gewissenhaft sucht, war sie für den schwierigen Abgang die erste Wahl. Satu, der motivierte Parson-Russell-Terrier, sollte sie nach einiger Zeit ablösen. Felix, den fünfjährigen Brackenmischling, hatte Markus für den letzten Part bis zum erhofften Auffinden der vermissten Person vorgesehen.

Wie macht man eine Geruchskopie?

Zunächst überprüfte Markus, ob für jeden Hund eine unkontaminierte Geruchsprobe vorhanden war. Zwei von der vermissten Person getragene Socken hatte Christian bereits vorab in Plastikbeutel verpackt. Markus bereitete nun eine Geruchskopie für den dritten Hund vor. Das geht so: Mit  medizinischen Handschuhen (um den Fremdgeruch nicht mit dem Eigengeruch zu kontaminieren) gibt man sterile Gaze zum vorhandenen Geruchsgegenstand. Nach ca. einer halben Stunde hat die Gaze den Individualgeruch angenommen  und kann sodann in eine weitere saubere Tüte gepackt werden.

Markus machte das hier zum ersten Mal, und Christian hielt den Daumen hoch: Alles perfekt!

Go Aska go!

Jetzt wurde es ernst. Markus holte Aska aus dem Auto und ließ sie einen Akklimatisierungskreis laufen, bei der die Hündin die Abgangsumgebung geruchlich abchecken durfte.

Dann: Aska ins Trailgeschirr nehmen, Nase in die Geruchstüte, - und das Startkommando: „Trail!“..

Der Abgang lag an einer gut befahrenen Straßenkreuzung, an die eine offene Wiesenfläche grenzte: Keine leichten Bedingungen! Doch Aska meisterte die Herausforderung gelassen und routiniert: Sie ließ sich Zeit, checkte  alle Richtungen ab und fand schließlich den richtigen Weg. Zielstrebig trailte sie los und folgte mit tiefer Nase mühelos der Spur. Markus höchst konzentriert immer schnurstracks hinterher - er achtete auf  korrekte Leinenführung und ließ die Hündin mögliche Abzweigungen ausarbeiten bzw. ausschließen. Christian hielt sich als Flanker auf Markus’ Fersen und warnte vor Autos, Radfahrer, Hunden etc.

Als einziger, der den Weg kannte, sollte er als Staffelleiter auch helfend eingreifen, wenn die Teams an ihre Grenzen stießen – dies wurde glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt notwendig.

Satu rennt…

Nach ca. 800 Metern zügigen Trailverlaufs entschied Christian, den nächsten Hund anzusetzen. Hundeführerin Steffi wartete bereits mit Satu am Parkplatz auf ihren Einsatz. Christian schickte ihr eine WhatsApp mit der aktuellen Position, und nach kurzer Zeit stand das neue Hund-Mensch-Team parat, startklar für den nächsten Abschnitt.

Der Terrier mit dem Piratenauge macht seine geringe Größe durch höchste Motivation wett. Sichtlich aufgeregt konnte er es jetzt kaum erwarten, der Spur zu folgen. Frauchen Steffi, nicht minder motiviert, legte nach kurzer Akklimatisation zügig das Geschirr an, und Satu fand nach der Geruchsgabe schnell und mit flottem Tempo in den weiteren Trailverlauf hinein.

Da wir einen Anschlusstrail in dieser Form noch nie zuvor trainiert hatten, waren wir alle sehr gespannt, ob es funktionieren würde. Doch für die Hunde war das kein Problem: Sie denken halt nicht drüber nach, sondern schnüffeln einfach drauf los….

Felix’ Finale

Nach weiteren ca. 800 Metern kam schließlich Felix an die Reihe. Hundeführerin Birgit traf am vereinbarten Punkt ein und akklimatisierte den Rüden, der auf der vorbereitenden Runde  flink noch ein paar „Markierungsarbeiten“ erledigte: Typisch Felix!  Sobald er jedoch im Geschirr, seiner „Arbeitskleidung“ war, schaltete er auf„Trailmodus“ um und fand nach kurzem Kreisen den weiteren Spurfortgang, der nun, auf der letzten Teilstrecke, in Richtung Höglinger Weiher führte.

Wieder wurde es schwierig: Eine große freie Wiese rechterhand, auf der sich der Geruch großflächig verteilte, zudem Verleitungen in Form frischer Hasenspuren forderten Hund und Hundeführerin gleichermaßen. Nach einer kleinen Trink- und Orientierungspause zog Felix schließlich zum Ufer des kleinen Sees, wo sich die Spur verlor: Negativanzeige. Ende des Trails.

Die Vermutung, dass die vermisste Person aufs dünne Eis des teilweise zugefrorenen Gewässers gegangen war, lag auch aufgrund der im Schnee sichtbaren Fußspuren nahe. Somit alarmierte unser Staffelleiter umgehend die Einsatzzentrale, um das weitere Vorgehen durch die Wasserrettung anzustoßen.

… und das Fazit…

Für uns Mantrailer-Teams war diese Übung eine große Herausforderung. Spannend wie ein Krimi – und ein bisschen Bammel hatten wir natürlich auch…

Die gemeinsame Suche auf unbekanntem Terrain, noch dazu in nächtlicher Dunkelheit, haben wir  sehr gut gemeistert und jede Menge dabei gelernt. Stolz sind wir natürlich auf unsere Hunde, die toll gearbeitet haben.

Ein dickes Lob geht an unseren Staffelleiter Christian, der die Einsatzübung perfekt vorbereitet und koordiniert hat – und natürlich an unseren Ausbilder Markus, der uns mit Fachwissen,  Einfühlungsvermögen und Geduld in unzähligen Ausbildungsstunden so weit gebracht hat!

 

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